Karsten Konrad
Stahlfedern, Bugholzmöbel, Porzellanschalen, Schulgarderoben, Plastikgriffe, Holzleisten – Karsten Konrad montiert gefundene Alltagsgegenstände zu architektonischen Explosionen. Seine wilde Verflechtung aus Wegwerfprodukten, Schrott und hochwertigen Materialien bilden dreidimensionale Tags beziehungsweise skulpturale Graffitis, die assoziativ und intuitiv einem neuen, ganz eigenem Rhythmus folgen.
Formal reduziert sich das installative Objekt, das Karsten Konrad speziell für das C/O Berlin Café entwickelt hat, auf Linien und Kreise. Das Flechtwerk durchbohrt den langestreckten Raum wie eine farbige Partitur – plastische Noten einer Musik der Großstadt. Die daraus resultierende Dynamik und Spannung nimmt die Heterogenität des Urbanen auf, an dem sich Reich und Arm, Teures und Billiges unmittelbar begegnen.
Karsten Konrad, geboren 1962 in Würzburg, studierte Kunst an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie Freie Plastik am Royal Art College in London und an der Universität der Künste in Berlin bei David Evison und Marina Abramović. Seine Werke hat er weltweit präsentiert und ausgestellt – unter anderem im Kunstmuseum Esbjerg, in der Akademie der Künste, Berlin, im Hong Kong Arts Centre, im Tennispalatsi Art Museum, Helsinki und in der Berlinischen Galerie, Berlin. Er war Gastprofessor für Bildhauerei an der Universität der Künste in Berlin und an der Chinesischen Hochschule der Künste in Hangzhou. Karsten Konrad lebt und arbeitet in Berlin.